Markt Schönberg

Der Markt Schönberg

Historische Ansicht des Schönberger Marktplatzes

Dichte Wälder, die Täler von Wildwassern durchflutet und voller dunkler Sümpfe und Moore. Der Nordwald, wie der gesamte Raum nördlich der Donau bezeichnet wurde, zeigte sich nicht unbedingt von einer sehr einladenden Seite. Das gesamte Waldgebiet war herrenloses Wildland und gehörte so dem König.  Um seine Herrschaftsanspürche zu sichern , vergab er mehrere Lehen. In dieser Zeit entstanden zahlreiche Burgen, unter anderen auch Schloss  Rammelsberg. Um diese Burgen wurde Wald gerodet und Ackerbau betrieben.

Seit Ende des 13. Und 14. Jahrhunderts wuchs die Bedeutung. Durch die Lage am Schnittpunkt der Straßen von Passau nach Regen und von Grafenau nach Deggendorf  war Schönberg aus allen Richtungen leicht erreichbar. Dort, wo sich die beiden Straßen trafen, Fuhrleute und Händler rasteten, Waren ein- und ausluden, entstand der Marktplatz. Besonders die Ochsenmärkte hatten auch überregional eine große Bedeutung.

Eng aneinander stehende Häuser aus Holz, Dächer zum Teil aus Stroh. Selbst kleine Brände konnten hier schnell zur Katastrophe führen. Die Chronik Schönbergs berichtet von einer großen Zahl verheerender Brände, denen oft große Teile des Marktes zum Opfer fielen. Doch auch unter den Kriegen, Soldatendurchzügen und Plünderungen hatte Schönberg zu leiden.

Am Morgen des 6. Aprils 1945 wurden in das Mädchenschulhaus und den ersten Stock des Knabenschulhauses unter SS-Bewachung 66 Sippenhäftlinge einquartiert, unter Ihnen der französische Sozialistenführer Leon Blum und Dietrich Bonhoeffer. Der evangelische Pastor wurde von Schönberg aus in das KZ Flossenbürg gebracht, wo er hingerichtet wurde. Die evangelische Kirche, eine Straße und die Schule tragen in Erinnerung daran den Namen Bonhoeffers.

In der Zeit nach dem zweiten Weltkrieg stieg die Einwohnerzahl durch den Zuzug der Heimatvertriebenen stark an. Die Ausweisung von Baugebieten anfangs der 90er Jahre brachte einen weiteren Bevölkerungsanstieg.

Seit 1988 wurde der Ortskern systematisch umgebaut. Man wollte die Attraktivität der Ortsmitte steigern, ohne in die gewachsene historische Bausubstanz einzugreifen. Der Marktplatz in seiner heutigen Form, mit den typischen Häusern im Inn-Salzachstil, dem Baumbestand und dem Sandplatz mit Pavillon wurde geschaffen. Er dient nicht nur als Einkaufsstraße und Verkehrsweg, sondern auch als Platz für zahlreiche Feste und Märkte.